

Geothermie
Zurück in die Zukunft
Die Neuen sind die Alten!
Erdwärme wird seit Jahrtausenden von Menschen zum
Baden, Kochen und als Heizung verwendet. Geothermisches
Wasser nutzten bereits die Kelten, Gallier und Germanen in Form
von Thermalquellen, um sich zu wärmen oder zu entspannen. Das
geothermische Wasser der heißen Quellen von Huaquingchi in China
diente vor ca. 2.000 Jahren dem Bau eines Bade- und Behandlungs-
zentrums in der Qin-Dynastie.
Wusstest du,
dass die Tempe-
raturen im Inneren
unserer Erde schätzungs-
weise 5.000 bis 6.000 °C
betragen? Die Geothermie nutzt
dieses Energieangebot auf zwei un-
terschiedliche Arten: Die oberflächen-
nahe Geothermie umfasst die Erschließung
von Erdwärme in Tiefen von einem bis 400
Meter. Auf verschiedene Weise können die hier herrschenden Temperaturen von 8 bis 12 °C genutzt werden,
insbesondere zur Bereistellung
von Raumheizung und Warmwasser sowie von
Klimakälte. Erdkollektoren oder Erdwärmesonden sowie
Grundwasserbohrungen sind typische Hilfstechniken. Gezielte
Stromerzeugung erfolgt vorwiegend durch die Tiefengeothermie.
Hier werden durch Bohrungen in bis zu 5.000
Meter Tiefe heißes Wasser oder Dampf an die
Oberfläche gebracht oder aber kaltes Wasser
zur Erwärmung eingebracht. Spezielle
Wärmetauscher entziehen die Wärmeenergie und das abgekühlte Wasser wird
durch eine andere Öffnung wieder in die
Erde geleitet.
Die Energiegewinnung aus Erdwärme steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen – aber das Potenzial ist immens. Bis 2020 plant und fördert die Bundesregierung den Ausbau von 50 Kraftwerken. Das bietet dir Perspektiven!
Insbesondere in den Bereichen Installation und Montage, Planung, Projektierung und Finanzierung sowie Forschung und Entwicklung wird mit einem enormen Beschäftigungszuwachs gerechnet. Ingenieurinnen, Naturwissenschaftlerinnen und Geologinnen werden ebenso nachgefragt wie Brunnenbauerinnen, Technische Zeichnerinnen oder Bohrgeräteführerinnen. Spezifische Aus- und Weiterbildungen im Bereich Geothermie beschränken sich noch auf interne Schulungen oder vereinzelte Lehrgänge. Im Studienbereich haben einige Hochschulen wie Bochum, Karlsruhe oder, Freiburg bereits auf die steigende Nachfrage reagiert und bieten spezielle Studien- oder Masterprofile wie „Geothermische Energiesysteme” an.
Wenn dich die Technologie begeis-
tert und du mehr über Geother-
mie erfahren willst, findest
du hier interessante
Informationen