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Game-Design
/* Gesucht: Kreativität und Informatikkenntnisse */
Meike, was hat dich zum Informatikstudium motiviert?
Mein Traum war es, 3-D-Charaktere wie Shrek und dergleichen zu modellieren und zum Leben zu erwecken. Darum habe ich Medieninformatik studiert. Im letzten Semester meines Bachelorstudiums belegte ich jedoch einen Game-Design-Kurs und habe meine Pläne grundlegend verändert: Ich beschloss, im Master Game-Design zu studieren.
Was hat dich daran gereizt?
Meine kreative Seite und mein technisches Verständnis konnte ich so gut unter einen Hut bringen. Ich habe schon seit jeher Spiele geliebt und hatte zudem sehr viel Spaß dabei, mir während des Studiums verschiedene kleine, analoge Spiele auszudenken.
Hast du schon während des Studiums praktische Erfahrungen gesammelt?
Ich habe ein viermonatiges Auslandspraktikum in Marbella (Spanien) als 3-D-Artist gemacht. Anders als man vielleicht denken sollte, konnte ich dort vor allem mein Englisch verbessern, da mein Chef aus Belgien und meine Chefin aus Russland stammten. Es war eine tolle Zeit, in der ich viel gelernt habe und erfahren durfte, dass Spanien ein sehr gastfreundliches und offenes Land ist und dass man den Hinweis, dass eine Soße „muy picante“ (sehr scharf) ist, nicht leichtfertig ignorieren sollte (wirklich nicht! .). Zudem habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit ein sechsmonatiges Praktikum in der Spielebranche gemacht – auf diesem Weg bin ich dann bei Ubisoft Blue Byte gelandet und geblieben.
An welchen Projekten arbeitest du zurzeit?
Bisher habe ich an Shape Fitness Evolved 2013 gearbeitet. Das ist ein
Fitnessspiel, mit dem sich die Nutzerinnen und Nutzer ihr individuelles
Fitnessprogramm zusammenstellen können. Von der Tanzstunde bis
hin zu Kraftübungen für zwischendurch wird alles angeboten. In
unserem Team kümmern wir uns hauptsächlich um die Aus-
arbeitung der Spielidee und die Erstellung und
Ausbalancierung der Spielmechaniken. Einer
meiner persönlichen Schwerpunkte liegt außerdem
im Interaktionsdesign, also der Benutzeroberflächen-
gestaltung nach Usability- bzw. Benutzungstauglichkeits-
richtlinien. Mein Informatikstudium ist mir bei all diesen Aufgaben sehr hilfreich, da es mir ein besseres Verständnis darüber ermöglicht, wie ein Spiel auf technischer Ebene funktioniert und was überhaupt realisierbar ist. Zudem vereinfacht es die Kommunikation mit den Programmiererinnen und Programmierern erheblich, die tatsächlich ab und an ihre ganz eigene Sprache sprechen.
Meikes Tipp: „Wenn dir Mathe liegt, du gerne Probleme löst und generell an Technik interessiert bist, ist Informatik genau das Richtige. Zählst du dich eher zu den Kreativen, spielst gerne und hast Spaß daran, dir auch komplexe Spiele zu erschließen und selbst auszudenken? Auch hier kann es nicht schaden, zuvor Informatik studiert zu haben, um ein technisches Grundverständnis mitzubringen.”