/* An der Schnittstelle zwischen Business und IT */
„In einer weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise”, sagt Neda Jivina, „wird sichtbar, wie alle Systeme miteinander zusammenhängen.” Dieses Beispiel wählt sie, wenn sie ihre Faszination für ihr Fachgebiet erklärt. „Mein Traum war es, die Herausforderungen der Wirtschaft so gut zu verstehen, dass ich mit meinen Informatikkenntnissen genau die passenden Lösungen konzipieren kann.”
Die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik entsprach ganz genau diesem Traum. Damit ist Neda Jivina zugleich ein gutes Beispiel dafür, dass man kein Technikfreak sein muss, um von der Informatik begeistert zu sein. „Ich hatte immer Spaß an technischen und logischen Abläufen”, sagt sie, „aber begeistert hat mich eher das Knobeln und Rätseln als die Technik selbst.”
Dazu passt, wie sie heute bei Buch.de arbeitet. Im Onlinebuchhandel sind die technischen Entwicklungen rasant: Ein Shop läuft nicht nur auf der Internetseite, sondern über weitere Kanäle wie Apps oder E-Reader – die Zahl der Bücher, die als E-Book-Download verkauft werden, wächst beständig.
All das erfordert ständige Anpassungen der Software. Die Komplexität der technischen Prozesse dürfen Kundin und Kunde wiederum nicht spüren. „Darum geht es”, sagt Neda Jivina. „Unsere Arbeit dürfen die Nutzerinnen und Nutzer nicht sehen.” Ihre Aufgabe ist es, zwischen der Fachabteilung, die sich einen bestimmten Prozess vorstellt, und den Entwicklerinnen und Entwicklern in der Umsetzung zu vermitteln. „Meine Arbeit besteht im Verstehen, Fragen, Lösungenfinden und Konzipieren. Ich freue mich, wenn ich beraten kann, wir Alternativen ausloten und gute Lösungen erreichen. Am besten mit einem minimalistischen technischen Aufwand.”
Neda Jivina hat sich schon früh im Studium um praktische Erfahrungen bemüht. Bereits nach dem 2. Fachsemester absolvierte sie ein Praktikum im Marketing. Nach dem 6. Semester bekam sie über das Business-Netzwerk XING ein Praktikumsangebot von einem IT-Unternehmen, das E-Commerce-Lösungen für den deutschen und für den Benelux-Markt entwickelt: „Ich habe da als Java-Entwicklerin im Rahmen eines dreimonatigen Vollzeitpraktikums angefangen und bin im Anschluss als
Werkstudentin geblieben.” Nach einer Auszeit für die Abschlussprüfungen fand sie hier ihre erste Stelle als Softwareentwicklerin.
Seit 2010 arbeitet Neda Jivina bei Buch.de. Nachdem sie vorher bei einem reinen IT-Dienstleister war, hat sie hier als Inhouse-Informatikerin einen umfassenderen Blick auf die gesamte Systementwicklung. „Mir gefällt es in der E-Commerce-Welt”, sagt sie. „Läden, Portale, Plattformen, die überall auf der Welt erreichbar sind, so zu gestalten, dass sie für die Kundinnen und Kunden ansprechend und intuitiv zu bedienen sind.”
Nedas Tipp: „Sich nicht von anderen oder von dem Ruf der Informatik als Männerdomäne beirren lassen! Auch wenn die männlichen Kommilitonen sich oft schon seit Jahren intensiv mit Informatik beschäftigt haben – mit Fleiß und Engagement kann man das gut kompensieren.”