
Verpackungstechnologie
Das Drumherum mit Zukunftsgarantie
Das Geburtstagsgeschenk für deine Freundin schlägst du in hübsches Papier ein. Das neue Notebook liegt gut geschützt in Styropor. Deinen Saft gießt du aus einer Flasche aus Glas. Besonders Zerbrechliches verstaust du in einer Kiste aus Holz oder Metall. Kunststoff schützt vor Nässe, während deine neuen Sneakers in einem Karton gut aufgehoben sind. Verpackungen gibt es in verschiedensten Materialien und fast für jedes Produkt. Damit beispielsweise leicht verderbliche Waren aus Übersee per Schiff, Flugzeug und LKW unbeschädigt und frisch im heimischen Supermarkt ankommen, braucht es sichere Verpackungen. Gleichzeitig soll eine Verpackung aber auch klug konstruiert, funktional
gestaltet und ansprechend designt sein. Sie informiert über das enthaltene Produkt und sollte gut bedienbar und möglichst umweltverträglich, also recycelbar sein. Die Herstellung einer guten Verpackung setzt die Fähigkeit zu konstruktivem Denken und Handeln voraus, braucht gestalterische Fantasie und wirtschaftliches Know-how. Eine Verpackung ist das Produkt aus Kreativität, Marketing und Technik. Es erwarten dich in diesem Bereich dementsprechend vielfältige Berufsbilder. Sie liegen meist in der Verpackungsentwicklung und -prüfung, in der Beratung und in der Produktion, im Qualitäts- und im Produktmanagement.
Interview: „Verpackungen können intelligent sein!“
Corinna Keupp, 28, ist Lebensmittelingenieurin und promoviert am Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik der TU München Freising/Weihenstephan. In ihrer Freizeit liest und tanzt sie gerne und engagiert sich bei der freiwilligen Feuerwehr.
Corinnas Tipp: „Um einen ersten Einblick in einen technischen Beruf zu bekommen, ist es sinnvoll, wenn du ein Praktikum machst, bevor du mit dem Studium anfängst.“
Corinna, wie bist du zur Lebensmittelverpackungstechnik gekommen?
Ich habe mich schon immer für Lebensmittel interessiert: Wie gesund sie sind, wie sie hergestellt werden und wie man sie am besten vor äußeren Einflüssen schützen kann. Angeregt wurde ich vor allem durch meine Großtante. Sie hatte einen Schrebergarten, in dem sie ihr eigenes Obst und Gemüse anbaute. Wenn wir sie besucht haben, war ich total begeistert von ihrem Essen! Neben meiner Begeisterung für Essen und Nahrung wollte ich außerdem nach meinem Abschluss gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben – Lebensmittel werden immer gebraucht.
Welche praktischen Erfahrungen hast du in deinem Studium gemacht?
Praxiserfahrungen habe ich vor allem durch die vielen Praktika gemacht: Insgesamt 26 Wochen Praktikum waren Pflicht. Ich habe Praktika bei verschiedenen Unternehmen gemacht: in der Zuckerherstellung, einer Brauerei, auf einem Weingut und an der Universität in Campinas, Brasilien.
Was glaubst du, welche Fähigkeiten und Interessen braucht man als Lebensmittelingenieurin?
Technisches Interesse und Verständnis und natürlich auch Interesse an Lebensmitteln und Verfahrenstechnik, Begeisterung für Naturwissenschaften und die Fähigkeit, die gelernte Theorie in die Praxis umzusetzen. Es geht nicht um auswendig Gelerntes, sondern um die praktische Anwendung und die Übertragung des Gelernten auf neue Situationen.
SCHON GEWUSST?
So viel wie nötig – so wenig wie möglich. Gerade bei Verpackungen ist dieses Motto von besonderer Bedeutung, denn allein in Deutschland fallen pro Jahr an die 16 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an.
Gute Tipps für Studium und Beruf findest du auf den informativen Seiten von www.ingenieurwesen-studieren.de/verpackungstechnik-verpackungsingenieurwesen und den Seiten des Bunds Deutscher Verpackungsingenieure e.V. www.bdvi.org.