
Halbleitertechnik
Leitendes Allroundgenie
„In der Elektrotechnik stand mir die Welt offen.“
Mathematik und Naturwissenschaften waren bereits zu Schulzeiten die Lieblingsfächer von Renate Henftling. Ganz klarer Fall, wohin beruflich die Reise gehen sollte. Sie studierte Elektrotechnik an der TU München und promovierte an der Universität Kaiserslautern. Heute arbeitet sie bei dem Chiphersteller Intel und sorgt dafür, dass wir mit Smartphones oder Tablet-PCs problemlos mobil kommunizieren können. Ihre Freizeit verbringt die 47-Jährige am liebsten mit ihrer Familie, beim Wandern, mit einem guten Buch oder mit Freundinnen und Freunden.
Die Entwicklung von Mikroprozessoren hat dazu geführt, dass die Halbleitertechnik zu einem wesentlichen Bestandteil der Informationsverarbeitung und -übertragung geworden ist. Es gibt heute kaum noch ein technisches Gerät, in dem keine Halbleiter verbaut sind. Das Besondere an einem Halbleiter ist, dass er unter bestimmten Voraussetzungen Strom leiten kann, unter anderen aber wie ein Isolator wirkt. Das meistverwendete Halbleitermaterial ist übrigens Silizium.
Ein Bereich, in dem die Halbleitertechnik heute eine herausragende Rolle spielt, ist die Kommunikationstechnik. Die Funktionen eines Handys beispielsweise basieren auf Halbleitern und die Entwicklungen in diesem Bereich ermöglichen immer längere Laufzeiten und zusätzliche Funktionen in immer ansprechenderen Gehäusen.
Renate Henftlings Tipp: „Machen! Das Tätigkeitsfeld einer Elektroingenieurin ist spannend und vielfältig. Auch ich habe nach vielen Jahren erst einen kleinen Anteil davon gesehen.“
Frau Henftling, Ihr Traumberuf war ursprünglich Astronomin. Warum haben Sie sich dann doch für die Elektrotechnik entschieden?
Im Gegensatz zur Astronomie stand mir in der Elektrotechnik die Welt offen: von Maschinentechnik, Anlagenbau, Hochfrequenztechnik bis hin zur Nachrichtentechnik – alles ist möglich!
Tablets, Smartphones – wir alle nutzen ganz selbstverständlich die Möglichkeiten der mobilen Kommunikation. Sie arbeiten an der komplexen Technik die dahintersteckt.
Genau. Wir entwickeln komplexe Halbleiter – sogenannte Chips – für das Handy oder den mobilen Rechner wie eben einen Tablet-PC. Inzwischen wird aber auch die mobile Kommunikation in Autos, beispielsweise über Navigationssysteme, immer wichtiger. Das ist extrem nützlich, um beispielsweise aktuelle Verkehrsinformationen abrufen zu können oder sich über das Wetter am Zielort zu informieren. Solche Systeme bestehen heutzutage aus Hardware und Software. Unser Team entwickelt ein Abbild der benötigten Hardware. Ein abstraktes Modell also, das die Funktionalität der eigentlichen Hardware widerspiegelt, bevor diese tatsächlich existiert. Ziel ist es, den Softwareingenieurinnen und Softwareingenieuren die Möglichkeit zu geben, ihre Gerätesoftware möglichst früh zu entwickeln und zu testen. Dafür ist es wichtig, dass das Modell funktional möglichst exakt der späteren Hardware entspricht. Meine Aufgabe besteht genau darin, dieses sicherzustellen.