
WERKSTOFFTECHNIK
Materialien machen's möglich!
Materialien gibt es viele: Neben den Klassikern Eisen und Stahl sind es heute Kunststoffe, Verbundwerkstoffe, moderne Hochleistungswerkstoffe wie Halbleitermaterialien, Werkstoffe für die Biomedizin oder aber innovative Nanostrukturen. Materialwissenschaftlerinnen und Materialwissenschaftler sowie Werkstoffingenieurinnen und Werkstoffingenieure haben die Aufgabe, die Eigenschaften, wie zum Beispiel die Zugfestigkeit, die Hitzebeständigkeit oder die Verformbarkeit dieser Materialien, zu optimieren. Ob in der Verkehrstechnik, der Medizin- und Nanotechnik oder im Maschinenbau – der Bedarf
an Materialinnovationen ist branchenübergreifend immens. Laut Bundesforschungsministerium stehen mehr als 70 Prozent des Bruttosozialprodukts in den westlichen Technologieländern direkt oder indirekt im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Materialien. Der Bereich Werkstofftechnik und Materialwissenschaft bietet entsprechend ein breites Aufgabenspektrum: Ob in der Grundlagenforschung, der Werkstoffprüfung, der Werkstoffentwicklung bis hin zur Schadensanalyse oder im Vertrieb – die Nachfrage an klugen Köpfen ist groß.
Ulrikes Tipp: „Einfach machen! Es macht viel Spaß und die Berufsaussichten, gerade für Frauen, sind oft sehr gut.“
Für Technik hat sie sich schon immer begeistern können. Heute studiert Ulrike von Schwabe, 24, an der Universität des Saarlandes den Deutsch-Französischen Masterstudiengang EEIGM Werkstofftechnik. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten unterwegs: mit Reisen, Sport in der Natur und Fotografie.
Interview: „Ein Studium genauso vielseitig wie meine Interessen!“
Ulrike, warum hast du dich für die Werkstofftechnik entschieden?
Werkstofftechnik und Materialwissenschaften sind eine tolle Mischung zwischen einem naturwissenschaftlichen Studium und einem Studium der Ingenieurwissenschaften. Ich beschäftige mich sowohl mit Chemie und Physik, aber auch mit Produktionsabläufen in verschiedenen Industriebereichen. Das Betätigungsfeld ist quasi genauso vielseitig wie meine Interessen.
Gibt es ein Thema, das dich besonders interessiert?
Besonders interessant finde ich die Beschaffenheit von Oberflächen und welche Eigenschaften zu einem Produkt hinzugefügt werden können, wenn diese modifiziert, also verändert werden sollen. Außerdem finde ich den Bereich der Prüfung sehr reizvoll, denn die Gewährleistung gleichbleibender Qualität ist oft nicht so einfach.
Du hast bereits deinen Bachelor in einem internationalen Studiengang an der Universität des Saarlandes gemacht und bist jetzt Studentin des Deutsch-Französischen Masterstudiengangs EEIGM im Bereich Werkstofftechnik. Was bedeutet das?
Das Kürzel steht für École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM). Ziel ist es, Studierende, aufbauend auf naturwissenschaftlichen Grundlagen, zur Lösung technischer und naturwissenschaftlicher Problemstellungen mit modernen wissenschaftlichen und technischen Lösungsmethoden zu befähigen. Das Studium wird in Deutschland und Frankreich absolviert und wir erhalten am Ende einen deutsch-französischen Doppelabschluss.
Hört sich spannend an. Welche Auslandserfahrungen hast du denn durch dein Studium bislang schon machen können?
Ich habe insgesamt zwei Jahre meines Studiums im Ausland verbracht und kann dies nur empfehlen, es lohnt sich! Um genauer zu werden: Ich habe drei Semester in Frankreich und eines in Schweden studiert. Kooperative Studiengänge haben den Vorteil, dass alle Leistungen aus dem Ausland anerkannt werden und alles sehr unkompliziert abläuft.
Blicken wir in die Zukunft. Welche Ziele hast du?
Sehr gerne würde ich mein technisches Wissen mit meinen im Ausland gesammelten Erfahrungen verbinden und in internationalen Arbeitsgruppen tätig sein.
WISSEN KOMPAKT
Oberflächen haben vielfältige Funktionen: Sie sollen beispielsweise schmutzabweisend und leicht zu reinigen sein oder, im Falle von Skiern und Snowboards, gut gleiten. Auch dass unsere Autos in der Sonne nicht ausbleichen, liegt an der Beschaffenheit ihrer Oberfläche. Die Forschung auf diesem Gebiet schreitet immer weiter fort, zum Beispiel in Richtung selbstreinigender oder antibakterieller Oberflächen. Letztere könnten durch den Einsatz von kupferhaltigen Beschichtungen auf Türgriffen und Lichtschaltern schon bald zum Einsatz kommen.
Die Universität des Saarlandes bietet eine Reihe von internationalen Studiengängen im Bereich Werkstofftechnik/Materialwissenschaften an. Mehr Infos unter: www.uni-saarland.de.