
FAHRZEUGTECHNIK
Mobil in die Zukunft
Ob auf der Straße oder der Schiene: Mobilität ist ein Grundbedürfnis und Voraussetzung für unser gesellschaftliches Miteinander in einer immer enger vernetzten Lebens- und Arbeitswelt. Die Fahrzeugtechnik beschäftigt sich mit allem, was fahrtechnisch bewegt werden kann: Ob PKW oder ICE, ob Motorrad, Fahrrad, Nutzfahrzeug oder der Traktor für die Landwirtschaft. Und es geht um jedes Detail: Karosserie, Fahrwerk und Motoren sowie elektronische Steuerungs- und Informationssysteme.
Immer größer, immer schneller, immer lauter ist dabei total out. Zunehmende Umweltbelastung und begrenzte Ressourcen zwingen uns dazu, neue Konzepte und technische Lösungen für die Mobilität von morgen zu erarbeiten. Ob in Zukunft umweltschonende Elektroautos unsere Straßen bestimmen oder wir uns in selbst gesteuerten „Space-Cars“ kutschieren lassen, ist maßgeblich den Ideen der Ingenieurinnen und Ingenieure der Fahrzeugtechnik geschuldet.
Svenja Hackenbroch entwickelt Autos. Die 31-jährige Ingenieurin arbeitet in der Produktentwicklung der Ford-Werke GmbH im Karosseriebau und leitet dort ein elfköpfiges Team. Neben dem Job geht sie joggen, liest schwedische Bücher und musiziert im Orchester.
Frau Hackenbroch, wie sieht Ihr Arbeitsgebiet als Ingenieurin im Karosseriebau aus?
Mit meinem Team bin ich für die Konstruktion von Karosseriestrukturen des Kompaktwagensegments verantwortlich – von der ersten Planung bis hin zum Produktionsstart. Neben der eigentlichen Bauteil- und Baugruppenkonstruktion gilt es, auch die Zielvorgaben für Kosten und Gewicht im Blick zu haben. Abschließend testen wir die Karosseriestruktur und geben die Bauteile für die Produktion frei.
Was macht denn die Karosserie eines Fahrzeugs so besonders?
Die Karosserie ist das Gerüst des Fahrzeugs, an dem alle weiteren Fahrzeugkomponenten befestigt werden. Um den Insassen Schutz bei einem Unfall zu bieten, besteht sie aus einer steifen Fahrgastzelle sowie aus deformierbaren Bereichen, über die bei einem Crash gezielt Energie abgebaut wird. Der vorherrschende Werkstoff im Karosserierohbau ist auch heute noch Stahl – in verschiedenen Blechdicken und mit unterschiedlichen Materialeigenschaften. Die Karosseriestruktur eines Ford Focus besteht beispielsweise aus ca. 380 Einzelteilen, die miteinander verschweißt werden.
Wussten Sie bereits im Studium, dass Sie Autos bauen wollen?
Im Hauptstudium habe ich mich mit den Themen Leichtbau, Strukturoptimierung und Faserverbundwerkstoffe im Rahmen der Vertiefungsrichtung Konstruktion & Entwicklung beschäftigt. Verschiedene Praktika sowie Shadowings, bei denen ich eine Ingenieurin bzw. einen Ingenieur einen Tag lang am Arbeitsplatz begleiten konnte, haben mich in meinem Entschluss bestärkt, in die Automobilindustrie und im Speziellen in die Karosserieentwicklung einzusteigen.
Im Rahmen des Projekts „FiT – Frauen in technischen Berufen“ bieten die Ford-Werke in Köln Veranstaltungen, Ferienpraktika und Informationstage für Schülerinnen an: www.ford.de.