Ein Studium der Nanotechnologie an einer Fachhochschule oder
Universität bietet dir gute Chancen auf zukunftssichere Jobs in
fast allen Wirtschaftsbranchen und Technologiefeldern. Bundesweit
bieten knapp 30 Hochschulen fachspezifische Studiengänge im
Bereich dieser Querschnittsdisziplin an: von Nanotechnologien bis zu
Nanowissenschaften, von Nanobiotechnologie über Nanobiophysics,
von der Nanochemie bis zu Nanoelektronik. Die Liste an Angeboten
umfasst im Einzelnen
mehr als 30 Studiengänge, die mit dem Master
oder Bachelor abgeschlossen werden und eine vielversprechende
Basis in der Industrie oder an einer Hochschule bieten. Die Nachfrage
an Absolventinen und Absolventen ist groß und häufig nutzen
Unternehmen die Möglichkeit, künftige Nanofachkräfte bereits während
des Studiums über Praktika, Master- und Promotionsarbeiten an das
Unternehsmen zu binden.
Klick dich schlau:
Wo kann ich Nanotechnologie mit welchem Studienschwerpunkt studieren?
Unter www.nano-bildungslandschaften.de
findest du zu dieser Frage ausführlichste Informationen. Kartografisch,
interaktiv zeigt dir die Seite nicht nur, wo du Nano studieren kannst, sondern stellt dir die
einzelnen Studiengänge in knackigen Portraits vor. Gute Infos zu Studien- und
Ausbildungsmöglichkeiten auf dem Nanomarkt findest du auch unter
http://bildung-beruf.nanonet.de. Die Seite
www.nano-in-germany.com zeigt dir alle deutschen Nanotechnologiefirmen
nach Anwendungsbranchen. Vielleicht ist ja dein zukünftiger Arbeitgeber dabei?
"Ein Studium, das Spaß macht und sich lohnt!"
Wissen, was dahintersteckt!
Klare Sache: Die nachhaltige Versorgung mit sauberem Trink- und Brauchwasser gehört
zu den globalen Herausforderungen im 21. Jahrhundert und bietet ein
enormes Bedarfsfeld für spezielle Nanomaterialien, sogenannte Nano-Filtrationsmembranen.
Vorbehandelte Abwasser werden durch nanoporöse Membranen von
Krankheitserregern – wie etwa Viren - befreit sowie Gifte und Schwermetalle entfernt.
Auch Meerwasser kann durch den Einsatz nanoporöser Membranen aufbereitet und so
dem täglichen Gebrauch zugeführt werden. Die Membranen werden aber auch zur
Filterung von Luft und anderen Stoffen eingesetzt.
Frau Lelonek, was hat Sie motiviert, Chemie zu studieren?
Chemie war schon immer eines meiner Lieblingsfächer und ich habe mich auch klar für das Studium
entschieden. Allerdings lag mein grundsätzliches Interesse immer im
medizinischen Bereich und ich wollte später die Biochemie als Schwerpunkt
wählen. Das allerdings änderte sich während des Studiums, sodass
ich die Physikalische Chemie wählte, mit BWL als Wahlfach.
Letztendlich führte Sie das zur Nanotechnologie und Sie ha-
ben 2009 gemeinsam mit einer Kollegin die
SmartMembranes GmbHgegründet.
Was genau stellen Sie her?
Wir produzieren makro- und nanoporöse Membranen aus Silizium und
Aluminiumoxid mit hoch geordneten Strukturen und einer engen
Porendurchmesserverteilung. Die Einsatzmöglichkeiten
dieser Membranen sind riesig. Sie können unter anderem zur speziellen
Filterung von Wasser, Luft oder anderen Stoffen verwendet werden – also
beispielsweise als Schutzmembranen gegen Kontaminationen durch
Staub, Bakterien oder Viren oder als Katalysatoren.
Was ist Ihre Aufgabe im
Unternehmen?
Neben Entwicklungsprojekten und Produktionslei-
tung, die überwiegend meiner Kollegin obliegen, beschäftige
ich mich mit kaufmännischen und administrativen Tätigkeiten in unserem
Unternehmen – da bewährt sich wohl mein Wahlfach BWL! Als Eigentümerin und Geschäftsführerin
kann ich meine eigenen Ideen und Vorstellungen umsetzen und lerne besonders
im kaufmännischen Bereich viel dazu. Besonders freut es mich, dass ich aufgrund
der kleinen Größe des Unternehmens nicht den Bezug zur Chemie und zur
Forschung verliere. Ich hoffe, dass wir durch neue Ideen und Innovationen in unserem
Bereich das Unternehmen optimieren und gleichzeitig etwas zur
Verbesserung der Infrastruktur in Deutschland beitragen können.
Können Sie einer Schülerin zu einem naturwissenschaftlichen Fach raten?
Jede sollte studieren, was ihr Spaß macht und wo die Talente liegen, denn nur darin ist sie wirklich
gut! Im Chemiestudium ist das nicht anders; allerdings sollte sich die Schülerin
darauf einstellen, dass bei einem naturwissenschaftlichen Studium
der Zeitumfang recht hoch ist. Neben den Vorlesungen, wie es sie in jedem Studium gibt,
müssen zusätzlich täglich stattfindende Praktika absolviert werden -
teilweise auch in der vorlesungsfreien Zeit. Andererseits ist aufgrund
der geringeren Studierendenzahl die pesönliche Betreuung besser und
das Studium macht Spaß, weil es interessant und abwechslungsreich ist. Der Aufwand
lohnt sich und wird dann auch mit entsprechenden Gehältern im Berufsleben honoriert.